Ein paar wichtige Aspekte...

"Charakter"

Jeder möchte einen "Charakterhund" haben. Jeder Hund hat einen Charakter. Jeder Hund gibt etwas von seinem Charakter weiter.
Entgegen mancher Meinung, der Charakter sei nur auf die Prägung eines Hundes zurückzuführen und die Summe der Erfahrungen des Tieres, lassen sich bestimmte Persönlichkeitszüge im Stammbaum eines Hundes zurückverfolgen. Manches kommt direkt von den Elterntieren, anderes kann aber auch problemlos aus der großelterlichen Generation hervorgehen und hat dabei eine Generation übersprungen. 
Daher ist es uns wichtig bei der Wurfplanung das Augenmerk auch beim Verhalten der Tiere auf die vorangegangenen Generationen zu lenken und besonders die vererbten Charakterzüge bei der Wahl des Deckrüden zu berücksichtigen.

"Alles nur Genetik"

Bei der Zucht sollte man nicht nur landläufig die Mendelsche Vererbungsleere kennen und alleine auf farbbasierte Korrektheit der Verpaarung achten.
Dass in der heutigen Zeit besonders auf Augenerkrankungen und Hüftdysplasie geachtet wird ist hoffentlich selbstredend und auf die Notwendigkeit möchte ich an dieser Stelle nicht detailliert eingehen.
In unseren Augen genauso wichtig ist es die Hunde einer vollständigen genetischen Untersuchung zu unterziehen, um ein gutes Genprofil der vererbbaren Faktoren überblicken zu können.

Diese Untersuchungen sind nicht zwingend von den Verbänden vorgeschrieben!
Daher werden sie auch nur selten von Züchtern durchgeführt, denn sie schränken im 21. Jahrhundert die Auswahl der geeigneten Zuchthunde deutlich ein.
Wir lassen von allen unseren Hunden ein genetisches Profil anfertigen und können so darauf achten, dass zum Beispiel Erkrankungen wie "Exercise Induced Collapse" nicht vererbt werden. Denn gefährlich sind nicht zwingend die dominant vererbten Erkrankungen, von denen man im Falle des Ausbruchs weiß, dass sie vererbt werden, sondern eben jene, die nicht zur Erkrankung führen: autosomal rezessive Erbgänge. Kommt es zu einer Verpaarung zweier Hunde die zwar beide "gesund" sind, aber auf einem Gen für die Erkrankung Träger sind, so kommt es bei 50% der Nachkommen zur Expression und alle Nachkommen sind weitervererbbar Träger des Defektes.

"Ein arbeitender Hund

oder

ein Hund für die Arbeit"

Wer kennt es nicht? Wir hören es ständig. Andere hören es ständig.
Grundsätzlich sei gesagt: Genau so, wie Leute ohne Kind die besten Erziehungstips haben, wissen Leute ohne Hund am besten, dass Australian Shepherds sehr anstrengend sind, viel zu viel Bewegung brauchen und, wenn man sie nicht 24/7 bespaßt, einem auch noch die Wohnung auseinander pflücken.
Blödsinn! Es stimmt, dass ein Aussie meistens mehr Bewegungsdrang hat, wie andere Rassen. Sie sind ursprünglich dafür gezüchtet den lieben langen Tag auf der Ranch zu laufen und Rindviecher vor sich her zu treiben.
Aber zu sagen, jeder Aussie muss den ganzen Tag Action haben, wäre genau so Blödsinn, wie zu sagen, jeder Mensch muss täglich 20km joggen.
Für manche mag das zutreffen, für viele aber auch nicht.
Und exakt genau so verhält es sich mit dem Aussie. Manche mögen's höher, weiter, schneller und andere sind mit weniger zufrieden. Genau da kommt eigentlich der gute Züchter ins Spiel, der bei der Auswahl des richtigen Welpen unterstützt und berät und Dir nicht einen Hund auf's Auge drückt, der nicht zu Dir, Deiner Familie und Eurem Alltag passt. Das führt zu Frustrationen auf allen Seiten, den Hund eingeschlossen.
Es stimmt, wir züchten Hunde der so genannten "Arbeitslinie". Das heißt aber nicht, dass diese Hunde den ganzen Tag arbeiten müssen. Ganz im Gegenteil: es bedeutet genau so, dass sie gerne mit zur Arbeit gehen und im Büro liegen.
Die Arbeitslinie unterscheidet sich von der Showlinie vor Allem in Gestus, Habitus und Vielseitigkeit. Und bevor jetzt jemand meint Showaussies wären schlecht oder minderwertig: weit gefehlt. Es gibt für jeden Hund den passenden Besitzer und für jeden Schlag den richtigen Züchter.
Die Hunde unserer Linien sind sehr vielseitig einsetzbar:
Diversen Hundesport bis ins Leistungsniveau, aktiver Einsatz am Vieh, Schutzhund, Therapie- und Begleithunde bis hin zum erfolgreichen Einsatz in Rettungshundestaffeln.
Aber alle haben sie eines gemeinsam: Sie sind alle geniale Familienhunde, Spaßvögel, Quatschköpfe, Kuschelfreunde, Seelentröster und Hunde die ihrem Rudel jeden Tag aufs neue ein Lächeln ins Gesicht zaubern.